Birgit Pasemann beehrt Pfarrer Stephan Lorek mit
Erinnerungsgeschenken.
Groß Ammensleben - Iris Herzig, die im Auftrag des Landrates
grüßte, hatte eine Flasche Ohrewasser (Rotwein) mitgebracht. "
Falls Sie die Sehnsucht plagt ", meinte sie beim Überreichen des
Erinnerungsgeschenkes. " Da wird eine Flasche wohl nicht
reichen. " Auch Pfarrer Stephan Lorek fiel der Abschied vor
seinem letzten Schlusssegen schwer. Fast genau sechs Jahre hatte
er in der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Groß
Ammensleben als Seelsorger gewirkt. Nun bewechselt er ins
Mansfelder Land, bekam eine neue Gemeinde zugeteilt. Die
Versetzung ist Wille der Kirchenführung. Am 17. September ist in
Helbra die Einführung in sein neues Amt.
Nach seiner letzten Messe gestern früh in der bis auf den
letzten Platz gefüllten ehemaligen Klosterkirche wurde der
42-jährige Seelsorger regelrecht mit guten Worten überhäuft und
reichlich mit Erinnerungsgeschenken an seine Groß Ammensleber
Zeit bedacht. Birigit Pasemann, die Vorsitzende des
Pfarrgemeinderates, trat als Erste nach vorn. Lorek hätte
frischen Wind in die alten Klostermauern gebracht, sagte sie.
Ihn hätte Offenheit für die Sorgen der Menschen ausgezeichnet,
auch die Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Deshalb gehe der
Gemeinde nicht nur ein Pfarrer verloren, sondern vielen Menschen
ein guter Freund. Birgit Pasemann wünschte Stephan Lorek für
seine weitere Laufbahn alles erdenklich Gute.
Grußworte sprachen neben Iris Herzig auch Loreks evangelischer
Amtsbruder Thomas Wolter, die Bürgermeisterin der
Einheitsgemeinde Niedere Börde, Erika Tholotowsky, und
Wolmirstedts stellvertretendes Stadtoberhaupt Marlies Cassuhn (Lorek hatte in der dortigen Sankt-Josef-Gemeinde in der letzten
Zeit seelsorgerische Arbeit geleistet).
Die erste Frau der Niederen Börde betrachtete ihre Anwesenheit
nicht als Amtspflicht sondern als ehrliche Anerkennung für die
Arbeit von Pfarrer Lorek. Sie zitierte den lateinischen Satz : "
Veni vidi vici. " Was soviel heißt wie : Er kam, sah und siegte.
" Hier kam ein Mann der Kirche, der nicht in engen dogmatischen
Schablonen dachte, sondern weltoffen, ehrlich und mit breiter
Toleranz auf alle Bürger der Gemeinde zuging ", sagte sie
wörtlich.
Als Bürgermeisterin lasse sie ihn ungern gehen, denn er sei auch
für den Gemeinderat Ansprechpartner gewesen. Gerade bei der
Erstellung und Errichtung des touristischen Info-Zentrums (Domänenkomplex) hätten sich die gewählten Vertreter Rat und
Mithilfe zum Projekt holen können.
von: Klaus Dalichow
Quelle »Volksstimme,
Ausgabe vom 28.08.2006
Bilder von der
Verabschiedung von Pfarre Lorek finden Sie
»hier