Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen
           
Die ehemalige Klosterkirche St. Peter und St. Paul Eingangsportal an der Südseite der Kirche Blick ins Kirchenschiff nach Osten Chor mit Kapelle von Südosten Der Hochaltar von 1769 Blick auf die Orgelbühne
           
Kirchenwappen: A für Ammensleben, Schlüssel und Schwert als Symbole der Schutzheiligen

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Geschichte der ehemaligen Klosterkirche

Die Klosterkirche Sankt Petrus und Sankt Paulus in Groß Ammensleben blickt auf eine über 900-jährige Geschichte zurück. Um 1110 gründeten die Grafen von Hillersleben eine Kirche in Groß Ammensleben (bei Magdeburg), an der 1120 ein Augustiner-Chorherren-Stift errichtet wurde. 1129 erfolgte die Umwandlung des Stifts in ein Benediktinerkloster. Dieses Kloster bestand - ungeachtet der Reformation - bis zu seiner Auflösung 1804.

Historie
Topographie
Baugeschichte
Stifter
Äbte
Kath. Pfarrer
Ev. Pfarrer

Zeittafel

  Unter Karl d. Gr. (768 – 814) erfolgt die Bekehrung der sächsischen Stämme.  
  965 Ammensleben wird erstmalig als Nordammunesleve in einer Urkunde Kaiser Otto I. bei einem Gebietstausch mit dem Bischof von Halberstadt genannt. (Die Endung –leve = später: -leben ist die wendische Bezeichnung für einen Holzdistrikt.)  
  1016 Trauung des Grafen Theoderich I. (Dietrich) mit Dignamenta (Margareta). Hauptsitz der Grafen ist bis dahin eine Burg bei Grieben an der Elbe. Sie haben einen Teil des Nordthürigengaues als Grafschaft inne.  
  1056 Theoderich I. stirbt.  
  1110 Theoderich II. und seine Frau Amulrada stiften die Eigenkirche.  
  1120 Errichtung eines Collegiums regulierter Augustinerchorherren.  
  1124 Probst Thietmar von Hadmersleben erwirkt von Papst Honorius II. ein Schutzprivileg für Ammensleben.  
  1127 Übergabe der Eigenkirche an das Bistum Magdeburg. Top
  1129 Übertragung der Kirche an die Benediktiner durch den Erzbischof von Magdeburg, der hl. Norbert. Die Benediktiner entstammten aus dem berühmten Kloster Berge aus Magdeburg, deren Abt Arnold sich dafür auch stark gemacht hatte. Es entsteht ein Kloster Hirsauer Prägung. Die Augustinerchorherren gehen nach Sachsen.  
  1263 – 1273 Ausbau zu einer Klosterkirche.  
  29.06.1135 Einweihung der Kirche am Patronatstag durch den Erzbischof Konrad I. von Magdeburg in Anwesenheit des Bischofs Anselm von Havelberg, der Äbte von Berge, Königslutter und Hillersleben sowie der Grafenfamilie.  
    Erzbischof Konrad I. erhebt das Kloster zur Abtei. Erster Abt wird der bisherige Prior Berthold. Im gleichen Jahr bestätigt Papst Innozenz II. das Schutzprivileg sowie das Aufsichtsrecht und die enge Verbundenheit des Klosters Berge mit dem hiesigen Kloster.  
  1170 Entstehung der Nikolauskapelle Einbau des reich verzierten Säulenportals an der westlichen Südseite.  
  1193 Eine Feuersbrunst vernichtet einen Großteil der Kirche. Top
  1197 Wiederaufbau beendet – zweite Einweihung.  
  1208 Das Geschlecht der Grafen stirbt in der männlichen Linie aus. Die Vogteirechte gehen an die Grafen von Regenstein über.  
  1273 Abt Mourin kauft wegen ständiger Bedrückungen die Vogteirechte zurück. Um die Summe zahlen zu können, wurden Ländereien verkauft, damit begann der wirtschaftliche Niedergang des Klosters.  
  1334 Errichtung der Marienkapelle und der Ursulakapelle an der Nordseite der Kirche.  
  1461 Einführung der Bursfelder Kongregation in dem völlig heruntergekommenen Kloster sowie der Unterstellung unter das Kloster Berge durch den Erzbischof Friedrich II. von Magdeburg, der sich einer Auflösung des Klosters widersetzte und damit als zweiter Gründer der Kirche genannt wird.  
  1470 Wiederherstellung der Eigenständigkeit.  
  1490 Aufbau des Dachreiters.  
  1503 Fertigstellung des Kreuzganges. Top
  1521 – 1525 Gotischer Umbau.  
  1524 Durch Vermittlung des Erzbischofs Albrecht IV. erhalten die Äbte das päpstliche Privileg des Tragens der Mitra.  
  1525 Durch geschicktes Verhalten bleibt das Kloster als eines der wenigen Klöster in Mitteldeutschland während der Bauernkriege unangetastet.  
  1486 – 1518 Visitation durch den evangelischen Landesherren.  
  1570 – 1584 Visitation durch den evangelischen Landesherren. Nach anfänglichen Schwankungen begegnet das Kloster allen Versuchen der Einführung der „Neuen Lehre“ mit Widerstand.  
  Ab 1580 Auf Anordnung des evangelischen Landesherren muss das Kloster in der Kirche einen protestantischen Prediger anstellen und protestantischen Gottesdienst zulassen. Bis auf den heutigen Tag wird in der Kirche evangelischer Gottesdienst gefeiert.  
  Um 1600 Einbau eines Tonnengewölbes in der Nikolauskapelle. Top
  1611 Errichtung der Turmspitze des Nordwestturmes.  
  1632 – 37/38 Die Mönche verlassen in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges das Kloster und fliehen nach Wolfenbüttel. Das Kloster leidet am meisten unter den kaiserlichen Truppen.  
  1648 Der Westfälische Friede sichert die Existenz und den katholischen Charakter des Klosters.  
  Seit 16. Jh. stellte das Kloster auch die Pröpste und Seelsorger für das Kloster in Hamersleben.  
  Ab 17. Jh. hatte der Abt von Ammensleben unter dem neuen Landesherren, der brandenburgische Kurfürst, eine Vorrangstellung unter den katholischen Ordensoberen im Herzogtum Magdeburg. Er galt als ihr Wortführer und war einer der Landräte im Herzogtum.  
  1677 Abt Placidus Meinders wird vom brandenburgischen Kurfürsten zu seinem Generalvikar in geistlichen Sachen für den Bereich des Fürstentums Halberstadt.  
  Im 18. Jh. übernehmen die Mönche auch die Seelsorge bei den katholischen Soldaten in Gardelegen, Salzwedel und Stendal.  
  1765 Herstellung der Orgel. Top
  1769 Schaffung des Hochaltares.  
  02.10. 1804 Aufhebung des Klosters durch den preußischen König. Juristisch lebt die alte Pfarrei wieder auf.  
  19. Jh. Einbau der Westempore.  
  Ende 19. Jh. Abbruch der Klostergebäude.  
  1953 Im Zuge der Bodenreform wird das Kirchengebäude Volkseigentum  
  1972 Durch schwere Stürme wird der Nordwestturm herabgestürzt  und es entstehen schwere Schäden.  
  1981 Wiedererrichtung des Turmes.  
  2000 Rückübertragung der Kirche ins Eigentum der katholischen Pfarrei.  
  2002 Besuch des Nuntius.  
  2003/04 Neuverfugung der Außenhaut der Kirche und Wiederaufbau zweier Strebebögen. Top